Bericht von der Berufs-Feuerwehr Mainz

Die Kanzel des Baukrans blieb unbeschädigt
Die Kanzel des Baukrans blieb unbeschädigt



Einsätze April 2002

26.04.2002- Baukran stürzt auf Baustelle

Glück im Unglück hatte der Kranführer einer Baustelle an der Breidenbacher Straße (ehemaliges Etex-Gelände). Aus unbekannter Ursache stürzte sein rund 40 m hoher Baukran um und fiel auf die Rohbauten der Baustelle. Wie durch ein Wunder kam der Kranführer mit dem Schrecken und einigen kleinen Schürfwunden davon. Weitere Personen wurden nicht verletzt, da die ca. 25 Arbeiter der Baustelle diese gerade zum Mittag verlassen hatten. Die Feuerwehr sicherte die Baustelle ab und übergab sie an die Gewerbeaufsicht zur Ursachenermittlung.
Alarmierte Fahrzeuge BF/FF: 2 Einsatzleitwagen, 1 Rüstwagen, 1 Hilfeleistungslöschfahrzeug, 1 Kranwagen
Personal BF/FF: 16 Einsatzbeamte
Schadenshöhe: unbekannt

Glück im Unglück für den Kranführer
Glück im Unglück für den Kranführer

Text aus der Allgemeinen Zeitung Mainz, vom 27.04.2002:
Von Christopher Belz

Vermutlich wegen eines technischen Defekts ist am Freitag gegen 12 Uhr an der Etex-Baustelle an der Breidenbacher Straße ein etwa 50 Meter hoher Baukran umgestürzt. Wie durch ein Wunder blieb der Kranführer, der in mehr als 30 Metern Höhe saß, nahezu unverletzt: Er erlitt lediglich einige Schürfwunden. Obwohl der Kran auf die Baustelle kippte und der Ausleger auf das frühere Etex-Gebäude aufschlug, gab es auch dort keine Verletzten: Die Arbeiter machten gerade Mittagspause.
Über den Unglückshergang gehen die Angaben auseinander. Laut Feuerwehr trug der Kran keine Last. Bauarbeiter dagegen sprachen davon, der Kran habe gerade einen Kompressor hochgehievt. Für einen Baukran dieser Größe ist aber auch das keine nennenswerte Belastung: Er kann, je nach Ausladung, mehrere Tonnen schwere Lasten heben. Der Kranführer selbst konnte noch nicht befragt werden. Er erlitt laut Polizei einen Schock.
Zur Unglücksursache gibt es bislang noch keine offiziellen Angaben. Die Gewerbeaufsicht hat die Ermittlungen aufgenommen. Es spricht aber vieles dafür, dass ein technischer Defekt an dem 42 Meter langen Ausleger die Ursache war. Der besteht aus zwei Teilen, die durch Metallbolzen verbunden sind. Nach AZ-Informationen war einer dieser Bolzen offenbar geborsten oder herausgefallen. Dadurch knickte der Ausleger plötzlich ab, krachte zu Boden und warf den ganzen Kran um.
Der Fall des Kranes wurde dadurch gemildert, dass er in Richtung Kupferbergterrasse, also gegen den Hang, umstürzte. Die Beton-Gegengewichte des Auslegers schlugen auf der Baustelle ein – unmittelbar neben einer Kreissäge und einer Steinsäge, an der zum Glück aber niemand stand. So beschädigte der 50-Meter-Koloss lediglich einen Bagger und zerquetschte einen Container. Über die Höhe des Schadens ist noch nichts bekannt.